JUNIOR
Wie im echten Leben!
Was bedeutet Marketing und wozu braucht es einen Geschäftsbericht? Die deutschlandweiten JUNIOR-Programme vermitteln Business-Wissen nicht aus Lehrbüchern, sondern machen dieses ganz konkret erlebbar: Schüler:innen gründen ihr eigenes Unternehmen und lernen so hautnah, was es braucht, um im Business erfolgreich zu sein. Die Deloitte-Stiftung unterstützt die Projekte durch Hands-on-Support von Wirtschaftspat:innen und mit einem Sonderpreis für den besten Geschäftsbericht. Gemeinsam mit anderen Ideen ausloten, Informationen sammeln und schließlich mit einem Geschäftskonzept loslegen. Dabei vom Produkt bis zur Vermarktung alles mitdenken: Ein Schülerunternehmen zu gründen, ist ein echtes Erlebnis.
Schüler:innen der Klassenstufen 11 oder 12 gründen ein Unternehmen – zeitlich auf ein Jahr befristet – und präsentieren ihre Ideen im Rahmen von Wettbewerben auf Landes-, Bundes- und europäischer Ebene. Das JUNIOR-Programm – hinter dem das Institut der deutschen Wirtschaft steht – verfolgt den Ansatz, Schüler:innen marktwirtschaftliche Prinzipien nicht nur in der Theorie, sondern auch ganz praktisch nahezubringen. Doch es geht um weit mehr: um Kommunikation, das Arbeiten im Team, und vor allem auch darum, Lust auf Unternehmertum zu machen.
Wie genau das funktioniert, erzählt Roland Struwe: Er ist Oberstudienrat im hessischen Kelkheim, unterrichtet dort Politik und Geschichte. „Ich habe selbst als Schüler ein Unternehmen gegründet und bei JUNIOR mitgemacht“, berichtet er. „Mich hat das damals nachhaltig geprägt, ich bin dadurch irgendwie erwachsen geworden. Heute bin ich selbst Lehrer und mache mich stark dafür, dass möglichst viele Schüler:innen diese Erfahrung teilen können.“ Struwe hat in den vergangenen Jahren an seiner Schule eine ganze Reihe an Schülerfirmen begleitet. „Es ist enorm, wie sich die Teilnehmenden durch JUNIOR verändern“, so Struwe. „Wer eine Schülerfirma aufbaut, muss mit anderen ins Gespräch kommen, seien es Lieferanten, Kundinnen oder andere – und das sind Erwachsene.“ Viele der Schüler:innen seien hier anfangs sehr scheu, wüssten nicht, wie sie auftreten sollen. „Im Laufe des Schuljahres sehe ich da eine tolle Entwicklung – die Jugendlichen legen ihre Angst ab, werden selbstsicherer im Umgang mit Unbekannten und gewinnen an Selbstbewusstsein.“
Eine Schülerfirma zu gründen, ist kein Pappenstiel. „Unsere Firma hat uns viel Zeit abverlangt“, berichtet JUNIOR-Teilnehmer Tim Kunkel aus Düsseldorf. „Wir waren auch in den Ferien fast jeden Tag in der Schule, um Ware zu produzieren.“
Neben dem zeitlichen Einsatz kann es durchaus auch andere Herausforderungen geben, etwa Konflikte innerhalb des Teams. „Da gibt es Streit um die Frage, welche Geschäftsidee man verfolgt, aber auch Gerangel um die Aufgaben und Posten“, erzählt Roland Struwe. Gerade das allerdings sei Teil der Erfahrung: „Im Prinzip gibt es bei den Schülerfirmen haargenau die gleichen Probleme und Streitthemen wie im echten Arbeitsleben auch“, betont Struwe. Die JUNIOR-Programme seien ein idealer Raum, um zu lernen, wie es sich mit solchen Herausforderungen umgehen lässt. Eine Schülerfirma aufzubauen, ist eine emotionale Achterbahnfahrt: Zwischen Tränen und unbändiger Freude ist alles dabei. „Wie im echten Leben!“
Impressum
Cookie-Hinweise
Datenschutz